Tage in meinem Leben

Datum, ungenau

Ich schreibe das hier nieder, ... den Sinn dahinter weiß ich nicht. Ich weiß, dass es vielen Leuten hilft. Ich bin anders. Deshalb könnte es sein, dass dieser Eintrag alleine bliebt. Manchmal lustig, manchmal nicht.

Job im Rewe

Schon immer habe ich während der Schule gearbeitet, um Geld zu haben. Wofür ich das immer ausgab, kann ich nicht mehr genau sagen, aber ich dachte ich benötige das. Nach mehreren Jobs hatte mich die Mutter meiner Freundes dazu gebracht, darüber nachzudenken in einem Supermarkt zu beginnen. Dies war Rewe (darf ich den Namen hier nennen?). Natürlich habe ich dort tolles, witziges aber auch andere Erfahrungen gemacht, die mich zu dem machen was ich nun heute bin.
Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Tag dort. (Ich kurz davor gerade 18 Jahre alt geworden, und durfte nun an einer Kasse arbeiten). Natürlich war ich aufgeregt, hatte mich schön hergerichtet, denn man weiß ja nie welche Bekannten man so trifft. Ich selbst war bevor ich dort arbeitete kaum in so einem Laden, da diese auf dem Land eher rar waren. Diese Filiale war auch nicht in meinem Heimatort, sondern gute 15 Minuten entfernt.

Nun zurück zu meinem ersten Tag. Bevor ich eintrat, atmete ich tief durch, ungewiss was auf mich warten würde. Ich betrat also den Raum der Angestellten, und dachte es sei ja nett, mich persönlich und mit meinem Namen vorzustellen. Selbstbewusst sagte ich dann: "Guten Tag, mein Name ist ... , ... und ich fange heute hier an. Leider interessierte das anscheinend keinen, denn große Beachtung fand ich nicht. Wenige Minuten später saß ich dann schon an einer Kasse zum einlernen. (Ich war etwas naiv und dachte dass ich erst eine kurze Einführung bezüglich der Tastenfunktionen oder ähnliches bekam, war aber nicht so). Ich schaute einer Angestellten über die Schulter, die nebenher versuchte zu kassieren, alles richtig zu machen, und mich dabei einzulernen. Diese Erklärung könnte ungefähr so ausgehen haben: (A steht für Angestellte und K für Kunde)

A: Du musst den Kunden begrüßen ... Guten Tag... und in den Spiegel schauen um zu sehen ob was drin ist, (beginnt zu kassieren)
K: (ungesprächig)
A: Einfach immer die Leute begrüßen, Was für Äpfel sind das?
K: Jonagold
A: Nun musst du die drei stellige PLU kennen, um die zu wiegen. Äpfel haben  verschiedene, rote 301 und grüne 302 und.. 301 (Tippt nummer ein, pips pips, fertig)
A: Haben sie eine Payback Karte? Nach der musst du immer fragen und wenn sie keine haben, kannst du auch fragen ob sie nicht eine haben wollen.
K: (Gibt Karte)
A: Beim bezahlen nennst du der Kundin den Preis, und tippst dann auf .... 18,97 Bitte ..  und dann wie viel dir die Kundin zurück gibt ...  Hätten sie 7 Cent?... dann das Restgeld zurück geben.
K: Ich brauche Treuepunkte
A: Achso und dann haben wir noch solche Aktionen ...  Sie erhalten 3 Treuepunkte für ihren Einkauf.... da gibst du die dann einfach. 

Nach einer halben Stunde war ich dann verwirrt genug, um mir sicher zu sein, dass dies schwierig  werden könnte. Es ging also nicht lange, da dachte die Angestellte, ich habe durch ihre Einführung genug mitbekommen, um dies selbst zu können. (rechnen lernt man als Kind ja auch nur nebenher)
Ich setzte mich auf ihren Platz, und fing an. Das klappte sogar ungewöhlich gut. Ich hatte sie hinter mir sitzen, um zu vermeiden dass ich Fehler machte, und um mir die PLU Nummern zu nennen, mit denen man das Obst/Gemüse wiegt. 
Diese Angestellte saß dann gelangweilt hinter mir und gab mir ein paar Tipps, wie zum Beispiel die Eierkartons zu überprüfen (bis heute ist mir unklar, aus welchen Gründen ich das tat, um etwa zu sehen ob der Kunde ein Ei zuviel bezahlt und dann anstatt 10 nur 9 drin sind? Oder ob jemand ein billiges Ei gegen etwas austauschen könnte, um zu klauen? Naja außer ein Ü-Ei passt da ja so oder so kaum etwas rein.)

Nach ein paar Kunden, lief es dennoch ganz gut, was die Dame hinter mit dazu verleitete, sich unkonzentriert zu verhalten. Ich erinnere mich noch genau, es war ein jüngere Kunde, klein und schmal gebaut. Er wirkte nett. (Viele Kunden merkten, dass ich neu war, und so machten manche ein paar Scherze)
Ich begrüßte ihn, wog seine Lebensmittel, und achtete wie bei jedem anderen darauf, nichts zu vergessen. Ich nannte ihm die zu bezahlende Summe (keine Erinnerungen dazu vorhanden) und er schaute mich mit einem freundlichen Blick an und sagte "Ich hätte gerne noch hundert Euro"

In Situationen, in denen ich denke, es handelt sich um einen Scherz, dazu noch ein viel zu übertriebener, neige ich dazu noch eine Schippe drauf zulegen und noch mehr zu übertreiben, um noch witziger zu sein. Also sagte ich mit fröhlichem Lächeln "Ja, die hätte ich auch gerne" und lachte.
Unwissend, in was für eine Lage ich mich gebracht hatte, war ich in Gedanken schon so weit, dass ich hätte 100 weitere Konterer hätte sagen können. Ich bin der Meinung das wäre sogar gut genug gewesen, um mit dieser Nummer als Standup aufzutreten. Voll in fahrt sagte der Kunde "Nein. Ich hätte gerne wirklich 100 Euro" Ich antwortete kurz "Sie können auch die ganze Kasse haben" und lachte weiter über seinen Scherz. Ich war sogar kurz davor zum Spaß "ACHTUNG! Überfall zu rufen" bis mir klar wurde, irgendetwas stimmt nicht. Ich war der Meinung es war sein fehlender Humor, als er erneut wiederholte "Nein. Ich würde gerne 100 Euro abheben" 
Da schaltete sich die Angestellte hinter mir ein und sagte wie wenn sie den letzten Dialog nicht mitbekommen hatte "Ja klar das ist kein Problem" . Total begeistert war ich, denn ich dachte nun steigt sie auch noch in den Witz ein. Leider war dies nicht der Fall, und sie tippte auf der Kasse herum und sagte schließlich nun kannst du ihm hundert Euro geben.

Ich kann nun nicht mehr genau sagen, ob es an diesem Tag war oder erst an einem nächsten Arbeitstag, doch wie ich so bin, immer breit für eine Panne.
Ich also an der Kasse (ohne Aufpasser hinter mir) kassierte und hatte sogar Spaß. Ich fragte immer die Fragen ab, die ich stellen musste und kam dann am Ende zu einer der letzten. "Haben sie eine Payback Karte? " Der Kunde genervt von meinen Fragen "Nein.". Natürlich, muss ich dem Kunden dann weitere unnötige Fragen stellen, die ich total überflüssig fand. "Möchten sie dann eine haben?"
Der Kunde scheinte nicht abgeneigt zu sein, und erwartete dann weitere Erklärungen, die ich ihm leider nicht liefern konnte. Da ich weder wusste was die Karten bedeuten, noch woher man eine solche bekommt.


Einer der witzigsten Vorfälle folgt nun.
Es waren kaum Arbeitstage vergangen, und alles lief wunderbar (bis auf kleinere Schwierigkeiten). Ich hatte wie auch an allen Tagen meine Bluse an und eine Schürze umgebunden, so wie es die Arbeitskleidung vorschreibt. Ein Namensschild hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht.
Nun war es keine Seltenheit, dass ich einfach eine etwas zu große Arbeitsbekleidung anhatte, da manche Größen rar waren. Es kam also schon mal vor, dass ich anstatt der Größe L eine XL oder sogar XXL anhatte. Ich saß immer sehr nach bei der Kasse, um die Tasten besser sehen zu können, und so kam es, dass ich die etwas zu große Bluse während dem schließen der Kasse, einklemmte. Als mir dies zum ersten mal passierte, hatte ich keine Bedenken, ich würde einfach schnell den nächsten Kunden kassieren und schon war ich unbemerkt wieder in Freiheit. (Man könnte denken dies sei frei erfunden, aber es gibt dazu mehrere Zeugen) Also machte ich unbemerkt weiter, macht alles ohne aufzufallen, und nannte dem Kunden den Preis. Und in genau diesem Moment, geschah etwas, das so sonderbar zu sein scheint, mir aber typisch ICH vorkommt. Es folgte ein Stromausfall. Genau in diesem Moment. Und weil ich nicht nur den Stoff eingeklemmt hatte, sondern einen Knopf gleich mit, saß ich in der Falle. Die Kunden fragten mich was los sei, und ich musste ihnen sagen, dass ich nicht einmal aufstehen könnte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen